Kostenobergrenze bei Beschlüssen über Erhaltungsmaßnahmen oder bauliche Veränderungen

Das Amtsgericht München hat mit Urteil vom 13. März 2025 klargestellt, dass bei Beschlüssen von Wohnungseigentümergemeinschaften über Erhaltungsmaßnahmen oder bauliche Veränderungen zwingend ein Kostenrahmen oder eine Kostenobergrenze genannt werden muss. Fehlt eine solche finanzielle Begrenzung, widerspricht der Beschluss den Grundsätzen ordnungsgemäßer Verwaltung und ist unwirksam. Im entschiedenen Fall hatten die Wohnungseigentümer einer Anlage in Ebenhausen […]

Zulässigkeit des Aufstellens einer Kinderwagengarage auf Gemeinschaftseigentum

Das Amtsgericht Hamburg-St. Georg (Urteil vom 10.04.2025, 980b C 16/24 WEG) entschied, dass das zeitlich befristete Aufstellen einer Kinderwagengarage auf Gemeinschaftseigentum keine bauliche Veränderung, sondern eine Gebrauchsregelung darstellt. Kernaussagen: Eine bauliche Veränderung liegt nur vor, wenn dauerhaft in die Substanz des Gemeinschaftseigentums eingegriffen wird. Wird hingegen die bauliche Substanz nicht verändert und das Vorhaben ist […]

Merkblatt für Wohnungseigentümer: Wohnungseingangstüren im WEG-Recht (Stand 2025)

Viele Wohnungseigentümer gehen davon aus, dass die Wohnungseingangstür ihrer eigenen Wohnung zu ihrem Sondereigentum gehört – schließlich befindet sie sich direkt an ihrer Wohnung, wird täglich von ihnen genutzt und manchmal steht in der Teilungserklärung sogar ausdrücklich, dass sie dem Sondereigentum zugeordnet sei. Doch diese Annahme ist in aller Regel nicht zutreffend. Nach der aktuellen […]

Gemeinschaft kann Berater stillschweigend zur Versammlung zulassen

Dass die Anwesenheit einer Person, die nicht Eigentümer ist, in einer Eigentümerversammlung per Beschluss und auch stillschweigend gestattet werden kann, entschied das LG Karlsruhe im Mai 2010. Eine Versammlung von Wohnungseigentümern ist grundsätzlich nicht öffentlich. Im Einzelfall darf aber eine Person, die nicht Eigentümer ist, zur Beratung hinzugezogen werden. Die Mehrheit der Wohnungseigentümer kann die […]

Entlastung des Beirats ist bei fehlerhafter Jahresabrechnung rechtswidrig

Der Bundesgerichtshof (BGH) erklärte eine Jahresabrechnung und die darauffolgende Entlastung des Verwaltungsbeirats aufgrund dieses Vorfalls für rechtswidrig: Ein Wohnungseigentümer hatte die Jahresabrechnung und den Beschluss über die Entlastung des Verwaltungsbeirats angefochten. An der Jahresabrechnung bemängelte er, dass unter der Position der sonstigen Kosten eine Buchung auf der Ausgabenseite als eine Zuführung in die Rücklage Haus […]

Merkblatt für Eigentümer und Mieter – Balkone im Wohnungseigentumsrecht (WEG) – Was ist erlaubt, wer ist wofür zuständig und wie lassen sich Streitigkeiten vermeiden?

  Stand: 2025 –  Wem gehört was? – Eigentum und Abgrenzung Was ist überhaupt „Sondereigentum“ und „Gemeinschaftseigentum“? Sondereigentum bedeutet: Der Teil gehört ausschließlich dem jeweiligen Eigentümer (z. B. die Wohnung selbst). Gemeinschaftseigentum gehört allen Eigentümern gemeinsam (z. B. Hausfassade, Dach, tragende Wände). 1.1 Der Balkon: Raum ja – Bauteile oft nein Ein Balkon gehört in der Regel […]

Versicherungsschäden im Wohnungseigentum – Rechtssichere Abwicklung und Zuständigkeiten – Merkblatt

Ein Versicherungsschaden – sei es durch einen Wasserrohrbruch, einen geplatzten Heizkörper oder eine undichte Fuge – ist stets eine unerfreuliche Angelegenheit. Neben dem unmittelbaren Ärger ist jedoch eine juristisch fundierte und klare Abwicklung unerlässlich. Insbesondere bei Wasserschäden ist die saubere Unterscheidung der Zuständigkeiten zwischen Sonder- und Gemeinschaftseigentum von entscheidender Bedeutung. Um Ihnen einen umfassenden Überblick […]

Folgeschäden im Sondereigentum durch Gemeinschaftseigentum (Merkblatt)

In Wohnungseigentumsanlagen kommt es häufig vor, dass ein Mangel am Gemeinschaftseigentum (z.B. ein undichtes Dach, defekte Abdichtungen oder Risse in Außenwänden) einen Schaden am Sondereigentum (z.B. ein Wasserschaden in einer Wohnung) verursacht. Dieses Merkblatt erläutert, unter welchen Voraussetzungen ein Schadensersatzanspruch besteht, wer haftet und welche rechtlichen Grundlagen sowie Gerichtsentscheidungen dabei zu beachten sind. Die häufigsten […]

Hausverwaltungen müssen eine vom Eigentümer ermächtigte Einsichtnahme durch Mieter ermöglichen

Ein Wohnungseigentümer hat das Recht, seinen Mieter zur Einsicht in die Unterlagen der Betriebskostenabrechnung zu ermächtigen, sofern diese bei der Hausverwaltung geführt werden. Dieses Recht ergibt sich aus § 18 Abs. 4 des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG). Danach kann der Eigentümer einem Dritten, etwa einem Mieter, das Recht übertragen, Einsicht in bestimmte Verwaltungsunterlagen zu nehmen – insbesondere dann, wenn […]

BGH-Urteil: Klimasplitgeräte dürfen per Mehrheitsbeschluss genehmigt werden

BGH-Urteil 2025: Klimasplitgeräte dürfen per Mehrheitsbeschluss genehmigt werden Der Bundesgerichtshof (BGH) hat mit Urteil vom 23. Mai 2025 (Az. V ZR 128/24) ein wichtiges Signal für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) gesetzt: Die Installation von Klimasplitgeräten kann per Mehrheitsbeschluss erlaubt werden, sofern keine unzumutbare Beeinträchtigung für andere Eigentümer vorliegt. Was ist erlaubt? Klimageräte und das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) Laut […]

Übersendung von Abrechnungsbelegen an Mieter – Einsichtnahme vor Ort ist dem Mieter zuzumuten

Die bloße Aufforderung eines Mieters zur Übersendung von Abrechnungsbelegen stellt kein wirksames Einsichtsverlangen dar. Ein Anspruch auf Zusendung von Belegkopien besteht nur, wenn die Einsichtnahme vor Ort unzumutbar ist. Im konkreten Fall war eine Entfernung von 46 km zwischen Wohnung und Hausverwaltung zumutbar, da sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln in unter einer Stunde erreichbar ist. Ein früherer […]

Lärmbelästigung – fristlose Kündigung einer achtköpfige Familie

Ein Urteil des Amtsgerichts Münster (Az. 8 C 123/23) vom Februar 2024 bestätigt: Wiederholte und erhebliche Ruhestörung kann zur fristlosen Kündigung führen, insbesondere wenn trotz mehrfacher Abmahnungen keine Verhaltensänderung erfolgt. Der Fall: Eine achtköpfige Familie verursachte in einem Mehrfamilienhaus durch nächtlichen Lärm, laute Diskussionen und Haushaltsgeräte nach 22 Uhr erhebliche Störungen. Nach fehlender Reaktion trotz wiederholter Abmahnungen sprach die […]