Elektromobilität ist weltweit der Schlüssel klimafreundlicher Mobilität. Der Betrieb von Elektrofahrzeugen erzeugt insbesondere in Verbindung mit regenerativ erzeugtem Strom deutlich weniger CO2. Zusätzlich können Elektrofahrzeuge mit ihren Energiespeichern die Schwankungen von Wind- und Sonnenkraft künftig ausgleichen und so den Ausbau und die Marktintegration dieser unsteten Energiequellen unterstützen. Die Bundesregierung hat daher 2016 ein Maßnahmenpaket zur Förderung geschnürt, welches ständig erweitert und angepasst wird. Dazu gehören eine Kaufprämie für Elektroautos (Umweltbonus inklusive der bis Ende 2021 befristeten Innovationsprämie), der Ausbau der Ladeinfrastruktur und ein Beschaffungsprogramm für die öffentliche Hand.

Elektromobilität erfolgreich auf den Markt bringen

Mobilität wird künftig neu gedacht. Die Automobilindustrie steht vor einem großen Umbruch, den sie mit Innovationen meistern muss. Deutschland soll sich nicht nur zum Leitmarkt für Elektromobilität entwickeln. Durch Innovationen im Bereich der Fahrzeuge, Antriebe und Komponenten sowie mit der Einbindung dieser Fahrzeuge in die Strom- und Verkehrsnetze kann sich Deutschland auch als Leitanbieter für Elektromobilität etablieren. Dabei ist die deutsche Industrie gefordert, ihre technologische Spitzenstellung auch im Bereich der Elektromobilität zu sichern und ihre Elektrofahrzeuge mit den dazugehörigen Systemen, Komponenten und Dienstleistungen in Deutschland und auf den Weltmärkten erfolgreich zu vermarkten.

Wo stehen wir jetzt?

Derzeit sind 60 elektrische Fahrzeugmodelle deutscher Hersteller auf dem Markt, die an rund 24.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten mit Strom geladen werden (Stand Juni 2020). Um die Nutzung von Elektrofahrzeugen attraktiver zu machen, hat die Bundesregierung zusätzliche Impulse für die Elektromobilität beschlossen. Das Gesamtpaket besteht aus zeitlich befristeten Kaufanreizen (bis Ende 2025), weiteren Mitteln für den Ausbau der Ladeinfrastruktur, zusätzlichen Anstrengungen bei der öffentlichen Beschaffung von Elektrofahrzeugen sowie aus steuerlichen Maßnahmen. Mehr dazu finden Sie hier.

Der Elektromobilität wird damit zusätzlicher Schwung verliehen. So wurde die Innovationsprämie für den Kauf eines Elektro- oder Hybridautos im Juli 2020 19.993 Mal beantragt, im August 22.784 und im September 27.436 Mal – der dritte Rekord in Folge seit Einführung des Umweltbonus im Juni 2016.

Auch die Zulassungen von E-Autos steigen an. So wurden im August 2020 mehr als 16.000 rein elektrische Autos neu zugelassen. Das sind mehr als drei Mal so viele wie im Vorjahresmonat. Ihr Anteil an den Neuzulassungen lag damit bei 6,4 Prozent. Die Zahl der Hybridfahrzeuge verdoppelte sich auf 46.000. Das entspricht 18 Prozent der Neuzulassungen.

Nachhaltigkeit

Nachhaltige Batterien aus Deutschland und Europa

Neben der Leistungsfähigkeit spielt die Nachhaltigkeit der Batterien eine entscheidende Rolle. Hierzu zählen insbesondere der faire und nachhaltige Rohstoffbezug, ein hoher Anteil erneuerbarer Energien sowie hohe Energieeffizienz in der Produktion, intelligente Nachnutzung und ein geschlossener Ressourcenkreislauf durch Recycling. Die Batteriezellen werden somit in ihren ökologischen Auswirkungen von Anfang bis Ende betrachtet.

Batteriezellen „made in Europe“ sollen sich von denen der Wettbewerber am Weltmarkt vor allem in punkto Nachhaltigkeit unterscheiden: Sie sollen umweltverträglicher sein und eine bessere Klimabilanz aufweisen. Entsorgung und Recycling sollen bei der Entwicklung und Produktion von vornherein mitgedacht werden. In den Lieferketten sollen alle Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt werden, auch menschenrechtliche Belange und faire Arbeitsbedingungen.

Die „grüne Batterie“ rückt so in greifbare Nähe – und wird zum Wettbewerbsvorteil: So spielen zum Beispiel geringe CO2-Ausstöße bei Produktion und Logistik eine große Rolle. Ziel ist es u. a., durch konsequentes Recycling von Batterien die Umweltauswirkung der Rohstoffgewinnung ebenso wie die Abhängigkeit von Rohstoffeinfuhren aus Nicht-EU-Staaten zu verringern. Im Rahmen der europäischen IPCEI-Förderung werden von den beteiligten Unternehmen ambitionierte Zielwerte für alle Dimensionen der Nachhaltigkeit abgefragt und im Zeitablauf der Förderung überprüft.

Die Bundesregierung wird sich zudem in den europäischen Prozess zur Definition von ambitionierten Nachhaltigkeitsanforderungen an Batterien unterstützend einbringen, der wiederum einen wichtigen Baustein im „European Green Deal“ der EU-Kommission darstellt. Das BMWi unterstützt zudem die Bemühungen der „Global Battery Alliance“ zur Erarbeitung und Umsetzung eines digitalen „Batteriepasses“, der eine Transparenz über die Herstell- und Entsorgungsbedingungen der Batterien entlang der gesamten Wertschöpfungskette herstellen soll.

Warum sind Batterien aus Deutschland und Europa nachhaltig?

Die Produktion ist effizient und klimaverträglich: Bei der Batterieproduktion wird vorwiegend erneuerbare Energie eingesetzt; Energieeffizienz und Ressourcenschonung sind relevante Kriterien in der Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Batterieforschung, -produktion, -nutzung und -recycling wirken intelligent und effizient zusammen.

Bei Batterien aus Deutschland wird der gesamte Lebenszyklus des Produkts betrachtet: Gemeinsam arbeiten Unternehmen und Forschungseinrichtungen am nachhaltigen Lebenszyklus einer Batteriezelle. Dazu zählen auch die intelligente Nachnutzung sowie die Nachhaltigkeit der Batterieentsorgung.

Die Rohstoffe der Batterien aus Deutschland sind nachhaltig: Die Bundesregierung achtet im Zuge ihres entwicklungspolitischen Engagements auf eine nachhaltige und verantwortungsvolle Rohstoffgewinnung. Die Rohstoffe und ihre Gewinnung sollen den höchsten Umwelt- und Sozialstandards genügen. Ziel ist es, bei den Rohstoffen den Anteil Elements Kobalt sehr deutlich zu reduzieren. Kobalt ist vergleichsweise teuer und soll vor allem auch deshalb reduziert werden, weil es heute teils unter menschenrechtlich fragwürdigen Bedingungen gewonnen wird. Deshalb wird auf faire Arbeitsbedingungen, die sich nach international anerkannten Grundsätzen für verantwortungsvolles unternehmerisches Handeln richten, großer Wert gelegt.

Quelle: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/elektromobilitaet.html